Feminismus

FÜR DIE
FEMINISTISCHE WENDE!

FÜR DIE FEMINI-
STISCHE WENDE!

Wir fordern:

Die Sicherung von körperlicher Selbstbestimmung und Abtreibungsrechten

Die körperliche Selbstbestimmung und das Recht auf Abtreibung sind ein zentraler Punkt der feministischen Forderungen. Dazu gehören der Zugang zu ergebnisoffener Beratungs und Unterstützungsangeboten für Schwangere und die garantierte Option sicherer, selbstbestimmter Schwangerschaftsabbrüche. Diese sind in der Schweiz rechtswidrig und werden nur unter bestimmten Vorgaben straffrei. Wir fordern deshalb das Recht auf selbstbestimmte Schwangerschaftsabbrüche, sowie das Festhalten dieses Rechts in der Bundesverfassung. Dazu gehört auch die Erhöhung von finanziellen Mitteln an Fachstellen für sexuelle Gesundheit und offizielle Kriterien für Beratungsstellen, welche eine professionelle, ergebnisoffene Beratung und Unterstützung garantieren.

Momentan wird die körperliche Selbstbestimmung von trans Menschen extrem von rechter Seite angegriffen. Dabei ist die Ausgangslage für trans Menschen ist schon genug herausfordernd. Der Zugang zu Hormontherapien und geschlechtsangleichenden Eingriffen für jene trans Personen, die diese wollen, niederschwellig gestaltet werden.
Es braucht eine generelle Verpflichtung zur vollständigen Kostenübernahme von Seiten der Krankenkassen, denn momentan herrscht bei den Entscheiden noch komplette Willkür, welche Kosten übernommen werden und welche nicht. Zudem müssen die erniedrigenden Hürden, mit welchen heute viele trans Menschen konfrontiert werden.

Volkspension-höhere Renten und eine feministische Altersvorsorge und eine 25-Stundenwoche

Von Altersarmut sind vorallem Menschen, welche im Niedrigslohnsektor oder in Teilzeitpensen gearbeitet haben. FINTA-Personen machen 2/3 davon aus. Heutige Lohnarbeitsstrukturen wie die 42-Stundenwoche sind darauf ausgelegt, dass unbezahlte Care-Arbeit meistens von FINTA-Personen geleistet werden. Das hat neben der Lohnungleichheit und unterbezahlten Frauenbranchen primär damit zu tun, dass viele Frauen jahrelang unbezahlte Care-Arbeit geleistet haben. Kindererziehen, Verwandte pflegen, Haushaltsarbeit – diese Arbeit ist wertvoll und zentral für eine funktionierende Gesellschaft. Doch das wird im aktuellen Rentensystem nicht annähernd genügend gewürdigt und das muss sich ändern. Wir fordern eine Stärkung der AHV durch die finanzielle Anerkennung unbezahlter Care Arbeit und die Abschaffung der 2. und 3. Säule, welche die soziale Ungerechtigkeit fördert. Stattdessen soll eine Volkspension eingeführt werden, welche auch unbezahlte Care-Arbeit würdigt und von welcher man im Alter in Würde leben kann. Die anstehende Last an Care-Arbeit für FINTA-Personen besteht neben einer Lohnarbeit noch immer und so verstärkt sich die Doppelbelastung für viele, vorallem weniger privilegierte FINTA-Personen. Deshalb fordern wir eine 25-Stundenwoche für jegliche Lohnarbeit.
Die 25- Stunden-Woche bricht mit dem Maximierungszwang und gibt Care-Arbeit den Platz, Stellenwert und die Zeit, die sie verdient. Sie ermöglicht es auch mehr Zeit für Care- Arbeit wie Hausarbeit und Kinderbetreuung zu haben und diese gerechter zu verteilen.

Eine effektive Bekämpfung von sexualisierter Gewalt und Diskriminierung!

Als FINTA-Person ist patriarchale Gewalt deutlich spürbar, dazu gehören unter anderem sexuelle Belästigung, geschlechtsspezifische und häusliche Gewalt. Es handelt sich dabei um ein strukturelles Problem, welches auf verschiedenen Ebenen bekämpft werden muss. Neben Präventions- und Bildungsarbeit braucht es auch einen massiven Ausbau von Schutz- Beratungs- und Unterstützungsangeboten für Menschen aller Geschlechtsidentitäten. Das Angebot an Schutzunterkünften für Personen, welche von häuslicher und patriarchaler Gewalt betroffen sind, muss stärker subventioniert und ausgebaut werden. Heute müssen in Frauen- und Schlupfhäusern regelmässig Personen mangels Platzes und Ressourcen weggewiesen werden- das ist nicht haltbar und verstösst gegen die Istanbul- Konvention. Wir fordern einen massiven Ausbau an Plätzen und Ressourcen für Schlupfhäuser und Unterstützungsangebote für Betroffene von sexualisierter Gewalt, um kostenfreie, kompetente und schnelle Hilfe zu ermöglichen.

Diese Schutzunterkünfte müssen für alle patriarchal unterdrückten Personen zugänglich sein, für Frauen und insbesondere auch für TINA-Personen (trans, inter, nonbinäre und agender Personen). TINA-Personen haben heute oftmals mangelhafte Unterstützungsmöglichkeiten, welche sie in Anspruch nehmen können – Es muss sichergestellt werden, dass sie fachkompetente Unterstützung erhalten. Zudem fordern wir Präventionsmassnahmen zur Bekämpfung von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz und einen konsequenter Diskriminierungsschutz, welcher FINTA-Personen und insbesondere trans Personen vor Diskriminierung und willkürlicher Kündigung am Arbeitsplatz schützt.